Raum für Konflikt und Konfliktbegleitung

                              "Die Hölle, das sind die anderen."

                                             (Jean-Paul Sartre)

Mit Abstand mögen wir über diesen Satz lächeln ... oder philosophieren.
Manchmal beschreibt er einfach nur, wie sehr wir uns von Handlungen, Forderungen und Sichtweisen anderer oder durch abgebrochenen Kontakt verletzt, in die Enge getrieben, übergangen oder unserer Handlungsfähigkeit beraubt fühlen. Und wir wünschen uns nichts mehr, als dass diese Menschen endlich aufhören, "uns das Leben zur Hölle zu machen", endlich mit uns an einem Strang ziehen oder einfach unseren Bedürfnissen wahrnehmen mögen.


Dabei sind es meist uns nahestehende Menschen, die uns so aus der Wohlfühl oder der Toleranzzone bringen können. Menschen, die uns wichtig sind/waren, mit denen wir Geschichten, Gefühle, Gemeinsamkeiten, Werte teilen oder teilten. Lebenspartner:innen, Geschwister, Eltern, Freund:innen, Mitstreiter:innen, Mitbewohner:innen. Und plötzlich scheint ihr unverständliches Handeln so essentiell in unser Leben einzugreifen, dass wir keine Lösungen mehr aushandeln können und keine Ruhe im empathischen Mit- oder Nebeneinander mehr finden.

 

Dabei hatte alles vielleicht so schön angefangen. Der/Die Andere hat nicht nur etwas mit uns geteilt, sondern war immer schon "anders". Und genau das hatte vielleicht sogar mal einen Reiz. Der Reiz verschiedener Persönlichkeiten, Lebenserfahrungen, Potentiale und Eigenarten kann das Leben miteinander spannend und vielfältig machen, wenn es gut läuft:

Arbeitsteams können unterschiedlich aufgestellt zu Höchstformen auflaufen.
Nachhaltige Lösungen finden sich am besten, wenn wir Probleme durch viele Augen und Perspektiven betrachten können. 
Unterschiede bescheren uns Vorbilder, von denen wir lernen und uns inspirieren lassen können. Und im besten aller Fälle zieht uns genau das Neue, "Andere" an und lässt unser Herz und unsere Emotionen höher schlagen. Dann wächst unsere Toleranz, unser Offenheit und Zuneigung - zusammen mit unsere Fähigkeit, uns auf andere Perspektiven einzulassen...

Was also ist passiert, wenn diese anderen Menschen uns gefühlt nur noch das Leben "zur Hölle machen"? Wenn unsere Differenzen und Konflikte nicht mehr lebendig und in Bewegung sind.
Wenn statt "Inspiration, die uns wundern macht" (lann hornscheidt) offene Wunden entstanden sind?

Unterschiedliche Wünsche, Vorstellungen, Bedürfnisse sind immer eine immense Herausforderung!
Sie verlangen, dass wir uns selbst sehr gut kennen und unsre Gefühle regulieren.
Dass wir unsere eigenen Grenzen, Gefühle und Bedürfnisse respektvoll kommunizieren können.
Dass wir
 Meinungsunterschiede und unterschiedliche Wahrnehmungen der Welt aushalten.
Dass wir achtsam in unserer Kommunikation miteinander bleiben und
uns auch bei unterschiedlichen Sichtweisen wirklich zu verstehen suchen ...

Es wäre schon ein Wunder, würde das immer gelingen!
Auch dann noch, wenn Vertrauen gebrochen, Enttäuschungen groß oder Herzensprojekte involviert sind.
Wenn der eigene Wunsch nach Sicherheit, Anerkennung, Selbstbestimmung oder Verbindung bedroht ist, dann sind wir alle dünnhäutiger und kompromissloser.
Schnell erleben wir die "andere Seite" plötzlich als Bedrohung für unser Gerechtigkeitsempfinden, für unsere mögliche Situationsbewältigung und als unzulässige Fremdbestimmung. 

Um dann noch im Gespräch gemeinsam Lösungen und Konsens herbeizuführen, 
um die Präsenz des/der anderen und seine Sicht auf die Dinge "auszuhalten", 
um sich selbst wieder Gehör zu verschaffen, 
kann ein neutraler Raum und eine vermittelnde Moderation helfen.

Mit meinem Angebot biete ich einen geschützten Raum für eine oder beide "Parteien". 
Egal, bei welchem Thema du/ihr als Partner:innen, Freund:innen, Familie oder Kolleg:innen gerade nicht mehr gut in Kontakt kommen: hier dürfen alle Perspektiven respektvoll Ausdruck finden.
Gemeinsam finden wir heraus:
Was ist dir/euch/den Konfliktparteien eigentlich wichtig?
Was ist alles in Mitleidenschaft gezogen durch den Konflikt?
Welche Bewegungsspielräume wurden noch gar nicht bedacht?
Wie kann wieder genug Vertrauen in ausgehandelte neue Wege aufgebaut werden?
Wo und wie können benötigte Grenzen gezogen und gehalten werden?
Oder was auch immer für dich/euch dazu beitragen kann, die Situation zu entlasten.